Schon seit einigen Jahren ist bei Transaktionen im Einzelhandel ein stetiger Anstieg an Kartenzahlungen zu verzeichnen. Seit Ausbruch der Coronakrise hat sich diese Entwicklung noch einmal deutlich beschleunigt. Besonders kontaktlose Bezahlmöglichkeiten haben an Akzeptanz gewonnen. Dies zeigt sich auch in den Zahlen von Valora und zwar unabhängig davon, wie sehr kontaktloses Zahlen in einem Land verbreitet ist.
Valora steht für Convenience während des gesamten Einkaufprozesses. Zu dieser Convenience gehört auch die Geschwindigkeit und die Vielfalt der Möglichkeiten bei der Zahlungsabwicklung. In der Regel dauert diese maximal 30 Sekunden. Kunden haben die Wahl zwischen Bargeld, Kartenzahlungen und Zahlungen via Mobiltelefon. Gerade kontaktlose Bezahlmethoden via NFC (Near Field Communication) tragen dabei zu einer noch schnelleren Transaktion bei.
Es erstaunt deshalb wenig, dass sich diese Bezahloptionen zunehmender Beliebtheit erfreuen. Zwar schreitet der Trend zu bargeldlosen Bezahlmethoden in der DACH-Region langsamer voran als in nordischen Ländern wie Norwegen oder Schweden. Durch die Coronakrise ist diese Entwicklung allerdings auch in den deutschsprachigen Regionen Europas beschleunigt worden. Dies ist in den Verkaufsstellen von Valora deutlich spürbar.
Bei den Retail-Formaten von Valora in Deutschland hat sich im Jahresschnitt der Anteil an bargeldlosen Transaktionen 2020 gegenüber dem Vorjahr um knapp 55% erhöht (2019: 8.6%, 2020: 13.3%) . Ein sprunghafter Anstieg um 50% von rund 10 auf 15% ist allein innerhalb vom März zu beobachten, als Deutschland auf den ersten Lockdown zuging. Nach einem vorübergehenden Rückgang stieg der Anteil an bargeldlosen Transaktionen in Folge des zweiten Lockdowns im Dezember wieder auf rund 15%.
Bei BackWerk und Ditsch, den Food-Service-Formaten von Valora in Deutschland, hat sich der Anteil an bargeldlosen Transaktionen von 2019 und 2020 ebenfalls mehr als verdoppelt. Lag 2019 der Anteil bargeldloser Transaktionen bei 4.5%, stieg er 2020 auf 9.2%. Noch bemerkenswerter ist hier der Anstieg im Laufe des März, als sich der Wert gegenüber der Vorjahresperiode fast verdreifachte. Der Höchstwert mit 13% resultierte Ende 2020, als Deutschland in den zweiten Lockdown ging.
Bei den Retail-Formaten in der Schweiz lag der Anstieg beim Anteil der bargeldlosen Bezahlungen im Jahresvergleich bei 43%. Lag 2019 der Anteil bargeldloser Transaktionen im Schnitt bei 20.8%, stieg er 2020 auf 29.7%. Allerdings ist das kontaktlose Bezahlen in der Schweiz grundsätzlich verbreiteter als in Deutschland. Der Peak in der Schweiz wurde Mitte April mit einem Anteil von 35% erreicht, Anfang Dezember lag der Wert nach einem vorübergehend schwachen Rückgang bei 34%.
Auch in den Niederlanden, wo Valora mit 31 BackWerk Stores präsent ist, ist der Anteil an bargeldlosen Bezahlungen gestiegen. Dabei war er 2019 mit 65.7% im Vergleich zur Schweiz und zu Deutschland ohnehin schon sehr hoch gewesen. 2020 lag der Jahreswert dann bei 74.1%. Dreimal wurde sogar die 80%-Marke geknackt. Der Höchststand mit 87% wurde im März beobachtet, unmittelbar bevor die Stores auf behördliche Anordnung vorübergehend schliessen mussten. In den 22 BackWerken in Österreich entwickelte sich der Anteil an bargeldlosen Bezahlungen im Jahresvergleich von 12,0 auf 19,4%.
Kontakt- und bargeldlos – der Hygiene wegen
Grund für die Zunahme der bargeldlosen Transaktionen sind aktuell vor allem Hygieneüberlegungen. Wird die Karte statt Bargeld genutzt, verlässt das Zahlungsmittel die eigene Hand nicht. Das Problem: Wer auf ein Zahlungsmittel setzt, das nicht durch NFC unterstützt wird, muss beim Zahlterminal die PIN eintippen und kommt in Berührung mit der Oberfläche. Um dem vorzubeugen, haben diverse Kreditkartenanbieter im Zuge der Coronapandemie die Limiten für kontaktlose Transaktionen erhöht, teils gar verdoppelt. Die schlägt sich auch in den Zahlen nieder: So ist 2020 der Anteil der Beträge über 10 Franken, die in den Schweizer und den deutschen Retail-Verkaufsstellen von Valora kontaktlos beglichen wurden, in beiden Ländern je um rund 14% gestiegen gegenüber 2019.
Hält der Trend zum bargeldlosen Bezahlen an?
Die Zahlen belegen: Die Akzeptanz von bargeldlosen Zahlungen ist gestiegen – und dies aufgrund der Coronakrise schneller als erwartet. Unklar ist allerdings, wie sich der Trend mittel- und langfristig entwickeln wird. Halten die Kunden an ihrem veränderten Zahlungsverhalten fest oder wechseln sie nach Abflachen der Krise wieder zum Bargeld? Oder greifen künftig gar noch mehr Kunden bei Transaktionen auf bargeldlose Bezahlmethoden zurück?
Die Beratungsfirma Oliver Wyman geht davon aus, dass per 2025 nur noch rund 32% aller Zahlungen mit Bargeld getätigt werden. Bei dieser Einschätzung rechnet die Beratungsfirma aber auch den Online-Handel mit ein. Vor der Coronakrise prognostizierte Oliver Wyman noch einen Rückgang auf 37%.
Auch Valora rechnet damit, dass die breite Akzeptanz von bargeld- und kontaktlosen Zahlungen weiter zunehmen wird. Dies nicht nur aufgrund der vermehrten bargeldlosen Transaktionen der letzten Monate, sondern weil die Nachfrage nach Alternativen zum Bargeld – auch getrieben durch den Online-Handel – bereits seit Jahren steigt. Mit neuen Ladenkonzepten wie der avec box trägt Valora dem verändernden Kundenverhalten schon heute Rechnung.
TWINT, Alipay, WeChat Pay: Kontaktloses Bezahlen bei Valora
Valora bietet den Kundinnen und Kunden an den Verkaufsstellen verschiedene Möglichkeiten des bargeldlosen Bezahlens an.
In der Schweiz sind dies neben Kontaktloskarten: Apple Pay, Google Pay, Samsung Pay, TWINT, Alipay und WeChat Pay.
In Deutschland sind dies neben Kontaktloskarten je nach Format und Standort: Apple Pay und Google Pay.
Dank der App des Fintech-Unternehmens Sonect ist an den Verkaufsstellen von k kiosk und Press & Books in der Schweiz auch das Gegenteil von kontaktlosem Bezahlen möglich: das Beziehen von Bargeld.
Dieser Beitrag erschien erstmals am 7. Oktober 2020 und wurde am 24. Februar 2021 aktualisiert.
Foto: Noë Flum / Grafiken: hilda.