Selbständig, aber nicht allein: die Franchise- und Agenturpartner von Valora

Valora bildet ihre Franchisenehmenden und Agenturbetreibenden zu erfolgreichen, selbständigen Geschäftsleuten aus.

Gezielte Ausbildung und intensives Coaching über die Store-Eröffnung hinaus: Valora bildet ihre Franchisenehmenden und Agenturbetreibenden zu erfolgreichen selbständigen Geschäftsleuten aus. Die einzelnen Formate gehen dabei unterschiedliche Wege.

Am 15.12.2020 um 7 Uhr war’s so weit: Einen Steinwurf vom Hauptbahnhof Essen entfernt öffnete der Campus von Valora Food Service Deutschland seine Tore. Hier können rund 50 Franchisenehmende von BackWerk und Agenturbetreibende der Brezelbäckerei Ditsch ausgebildet werden. Mitten in der Coronapandemie wurde damit ein Meilenstein erreicht, der die Ausbildung modernisieren, weiter vereinheitlichen und auf ein neues Level heben soll.

Franchise- und Agenturpartner von Valora: selbständig – aber nicht allein

Um sich ihrer Vision von besten Food- und Convenience-Konzepten konsequent zu nähern, setzt Valora auf motivierte Mitarbeitende und unternehmerisch handelnde Betreiberinnen und Betreiber. Eine zentrale Rolle spielen dabei die verschiedenen Betreibermodelle, bei denen Partner als Selbständige agieren und am wirtschaftlichen Erfolg partizipieren. Aktuell werden rund drei Viertel der Valora Verkaufsstellen von Franchisenehmenden und Agenturbetreibenden geführt (Unterschiede zwischen Franchise und Agentur). Ihnen bietet Valora ein bewährtes Konzept an Top-Standorten sowie eine professionelle Ausbildung und intensives Coaching über die Eröffnung des Ladens hinaus.

Herzstück des Campus sind die öffentlichen Verkaufsstellen von BackWerk und Ditsch zum Praxistraining unter Realbedingungen. Zum Campus gehören ausserdem Schulungsräume und ein Studio, in dem Webinare durchgeführt und E-Learning-Inhalte produziert werden. «Unser Anspruch ist eine zeitgemässe und effiziente Ausbildung, weshalb wir die Schulung am POS mit digitalen Angeboten ergänzen», erklärt Patrick Bartsch, Head of Franchise & Operational Excellence bei Valora Food Service Deutschland.

Nähe fördert den Austausch

Bedeutung und Akzeptanz virtueller Kurse hätten in der Coronapandemie zugenommen, so Bartsch. Gleichzeitig freut er sich, dass der neue Campus in Gehdistanz zum Sitz von Valora Food Service Deutschland liegt. «Die Nähe fördert den Austausch und schweisst uns alle noch mehr zusammen», ist er überzeugt. «Zudem können wir unsere Werte und die Liebe zu den Brands besser transportieren, bevor wir die Partnerinnen und Partner in die Regionen hinausschicken.»

Im Zentrum der Ausbildung von Franchisenehmenden und Agenturbetreibenden steht immer der Systemstandard. Ein Katalog mit Richtlinien und Vorgaben, wie Theken zu bestücken oder Tiefkühlzellen zu reinigen sind. Der Standard dient als Qualitätssicherung und Wiedererkennungsmerkmal. So sollen die Gäste in allen rund 500 BackWerk Stores und Ditsch Shops Deutschlands ihre Lieblingssnacks in gleich hoher Qualität erhalten.

Bei BackWerk mit seinen umfangreichen Sortimenten und komplexen Prozessen ist das Verinnerlichen des Systemstandards besonders anspruchsvoll. Deshalb setzt man bereits seit zehn Jahren auf eine zentralisierte, einheitliche Ausbildung – vor dem Campus in der eigenen Akademie in Dortmund. Auf sechs Wochen Grundausbildung folgen dabei zwei Wochen Praktikum. Die theoretischen Schulungen beschränken sich auf ein, zwei Stunden alle paar Tage – bereits ab Tag zwei geht’s an die Theke. Patrick Bartsch: «8-Stunden-Theorie-Tage passen nicht zu den angehenden eigenständigen Geschäftsleuten. Sie sind Machertypen und wollen anpacken.»


BackWerk Franchisenehmer im Interview

«Man spricht hier auf Augenhöhe miteinander»

Brian Samali ist seit 2018 Franchisenehmer von BackWerk Deutschland und führt heute vier Stores mit 26 Angestellten. Er stieg als Quereinsteiger in die Foodbranche ein. Nach dem MBA in Business Administration in den USA leitete er u.a. eine Software-Firma.

Herr Samali, wie ist es, selbständiger Unternehmer zu sein?

Viele Leute denken sich «ach, wäre das toll, mein eigener Chef zu sein». Das ist es auch. Aber die Selbständigkeit krempelt das ganze Leben um. Zum Beispiel ist da die neue Verantwortung: Man ist zwar sein eigener Chef, aber auch Chef der Mitarbeitenden. Da sind Führungsqualitäten, Menschenkenntnis und Fingerspitzengefühl gefragt.

Und der Tag endet nicht nach acht Stunden, oder?

Richtig. Die Selbständigkeit ist mit sehr viel Arbeit verbunden. Ich kümmere mich immer um mehrere Dinge auf einmal. Zum einen gibt’s die Büroarbeit: Buchführung, Warenbestellung, Lohnzahlungen etc. Zum anderen muss man auch als Chef mit anpacken. Vor allem, wenn Mitarbeitende ausfallen. An das viele Stehen und die körperliche Arbeit musste ich mich erst gewöhnen. Ich habe eine dieser Uhren, die einem anzeigen, wie viele Kilometer man läuft. Mein Schnitt: zehn Kilometer am Tag. Das hält fit!

Haben Sie den Schritt in die Selbständigkeit je bereut?

Nie, nicht eine Minute! Als Angestellter irgendwo den ganzen Tag am Schreibtisch zu sitzen, kann ich mir nicht mehr vorstellen. Meine Arbeit macht mir Spass. Kein Tag ist wie der andere. Und ich habe ein sehr gutes Einkommen.

Warum haben sie sich nicht für die totale Unabhängigkeit entschieden?

Als ich mich für die berufliche Selbständigkeit zu interessieren begann, wollte ich mich tatsächlich komplett unabhängig als Unternehmer beweisen. Doch je mehr ich mich damit auseinandersetzte, desto klarer wurde, dass ich es allein nicht schaffen würde: Ich hatte zwar Motivation, Eigenkapital und den Entschluss gefasst, erfolgreich zu sein – aber mir fehlte das nötige Know-how. Das Risiko, im Alleingang zu agieren, war mir zu gross. Ich brauchte einen starken Partner. Als Franchisenehmer mit Valora im Rücken ist es mir nun gelungen, ein florierendes Geschäft aufzubauen.

Wieso entschieden Sie sich für das Franchising des Valora Formats BackWerk?

Mir gefiel das Konzept der Selbstbedienungsbäckerei. Dazu sind die Produkte von hoher Qualität bei einem fairen Preis. Ich war mir auch sicher, eine gute Rendite zu machen. Dazu habe ich mich bei Valora von Anfang an als vollwertiger Partner gefühlt – man spricht hier auf Augenhöhe miteinander.

Was gefiel Ihnen an der Ausbildung zum Franchisenehmer von BackWerk?

Dass man das theoretisch Gelernte direkt mit echten Produkten und echten Kunden im Laden anwendet. Das gab mir die Gewissheit, es auch «im echten Leben» zu schaffen. Enorm wertvoll waren auch die Schulungen zu den behördlichen Vorschriften. Sie haben ja keine Ahnung, wie viele Vorschriften es gibt! In diesem Dschungel hätte ich mich niemals allein zurechtgefunden. In der Ausbildung wurde uns beigebracht, welche Formulare wir wann ausfüllen müssen – und zwar in verständlichem Deutsch. Das Amtsdeutsch kann recht schwierig sein…

Wie würden Sie Ihre Beziehung zu Valora beschreiben?

Als eine echte Partnerschaft. Beide Partner haben eine Verantwortung, eine Rolle. Meine Rolle ist es, gemäss vorgegebener Prozesse eine erfolgreiche BackWerk Filiale mit glücklichen Kunden zu führen. Valora gibt mir das dafür notwendige Werkzeug an die Hand: erfolgreiche und profitable Produkte, ein erstklassiges Kassensystem, Top-Standorte oder hochwertiges Werbematerial.

Spüren Sie diese Partnerschaft auch in der Coronapandemie?

Ja, der Support ist fantastisch. Ich erinnere mich zum Beispiel noch gut, als es einen Plexiglasmangel gab. Alles ausverkauft. Wie Klopapier und Nudeln (lacht). Da hat Valora den Einkauf in die Hand genommen, Scheiben geliefert und installiert. Das Gleiche war bei den Desinfektionsstationen oder den Schildern mit Maskenhinweisen und Personenbeschränkung der Fall.


Learning by doing – so funktioniert grösstenteils auch die Ausbildung beim Format Brezelkönig von Valora Food Service Schweiz in Emmenbrücke. Im Gegensatz zu BackWerk sind die Schulungen aber individuell, angepasst an Vorwissen und Bedürfnisse der angehenden Agenturbetreibenden. Kein Wunder: Verkaufsfläche, Sortiment und Storeanzahl (rund 60) sind kleiner. Zudem werden pro Jahr nur vier bis fünf Frauen und Männer ausgebildet. Es sind meist bisherige Mitarbeitende mit besonderem Geschick, mit Einsatzwillen und Ambitionen. «Sie wissen, wie der Laden läuft, kennen Rezepturen oder Backvorgänge», so Verkaufsleiter Thomas Schaffer. «Wer schon länger bei Brezelkönig arbeitet, kann innert weniger Wochen einen Store übernehmen.»

Individueller Unterricht für Brezelkönig Agenturpartner

Bis auf einige zentralisierte Schulungen werden die Partnerinnen und Partner im 1:1-Unterricht durch die Verkaufsleitung aus- und weitergebildet. «Ein stetiges Lernen und Verbessern», so Schaffer. Grösste Herausforderung sei dabei die Personalführung: Man brauche ein gutes Gespür für Menschen und müsse ein Vorbild sein. Und was vielfach Überwindung koste: «Den Mitarbeitenden Vertrauen schenken, Kompetenzen übertragen. Niemand kann 24 Stunden vor Ort sein.»

Auch bei der Ausbildung von BackWerk erhält die Personalführung viel Gewicht. Trainiert wird sie mit Rollenspielen. «Jeder und jede Selbständige muss einen eigenen Weg finden, das Personal zu führen. Wichtig ist aber ein wertschätzender Umgang mit den Mitarbeitenden», sagt Patrick Bartsch. Zudem helfe es der Glaubwürdigkeit, selbst anzupacken und mit gutem Beispiel voranzugehen.

Auch in Krise für Franchise- & Agenturpartner da

Ob in Essen oder Emmenbrücke: Viele angehende Selbständige kommen irgendwann einmal ins Grübeln. Schaffe ich das? Kann ich mein eigener Chef, meine eigene Chefin sein? Solchen Bedenken begegnet Thomas Schaffer mit handfesten Argumenten wie dem erprobten Geschäftsmodell, den Top-Standorten oder der Unterstützung durch die Verkaufsleitung.

Bei BackWerk erinnert man an die über 250 Franchisenehmenden in Deutschland, die oftmals gleich mehrere Stores erfolgreich führen. «Dazu versichern wir, auch in Krisen da zu sein», erklärt Patrick Bartsch. «So wie aktuell in der Coronapandemie – beim Umgang mit Behörden, bei der Umsetzung neuer Vorschriften oder der Beschaffung von Sicherheitsmaterialien.»


Dieser Beitrag erschien erstmals am 1. Oktober 2021 und wurde am 23. Februar 2022 aktualisiert.

Fotos: Noë Flum.

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