Ein Chiabrötchen mit Gemüseschnitzel, einen Lachs-Bagel mit Honig-Senf-Sauce oder doch lieber einen Strammer Max von der Warmtheke? Die Qual der Wahl aus über 100 Produkten hat, wer das BackWerk im Süddeutschen Lörrach betritt, das die Franchisenehmer Anja und Markus Jütten mit viel Freude und erfolgreich führen.
«Wir bieten unseren Gästen eine schnelle, aber doch gesunde Verpflegung», erklärt Anja Jütten. Sie und ihr Mann Markus sind Franchisepartner von BackWerk – seit Herbst 2017 ein Unternehmen der Schweizer Convenience- und Food-Service-Anbieterin Valora – und betreiben den Store im Süddeutschen Lörrach seit Juli 2017. «Wir produzieren die Esswaren laufend frisch.» Ihr Tag im BackWerk beginnt morgens um 5.30 Uhr, eine Stunde vor Ladenöffnung. Ein Mitarbeiter schiebt die Teiglinge und bereits Vorgebackenes in die heissen Backöfen, damit Ware bereit liegt, wenn die nächste Schicht mit Bestreichen und Belegen beginnt. Dank der halboffenen Küche sehen die Gäste, wie die Jüttens und ihr Team hinter der Theke alles frisch zubereiten – nach Bedarf bis Ladenschluss am Abend.
Frisch ans Werk
Anja und Markus Jütten erfüllten sich mit der Übernahme des BackWerks in Lörrach ihren lang gehegten Wunsch, als Unternehmer ein eigenes Geschäft zu führen. Dafür nahm das Ehepaar sogar in Kauf, ihre alte Heimat Aachen zu verlassen, um 600 Kilometer weiter südlich eine neue Existenz aufzubauen. Ein mutiger Schritt zwar, den sie aber nach eigener Aussage ziemlich realistisch einschätzen konnten. Die Jüttens stammen beide aus Bäckerfamilien und haben sich während der Ausbildungszeit im elterlichen Betrieb von Anja kennengelernt. Sie verstehen das Geschäft mit all seinen Facetten und wussten, worauf sie sich einliessen.
Sein eigener Chef sein
Die Idee, ein eigenes BackWerk zu eröffnen, hatten sie ganz spontan, als sie im Store des Franchisegebers in Aachen einkehrten. «Das Selbstbedienungskonzept mit den frisch zubereiteten Produkten gefiel uns auf Anhieb,» erklärt Anja Jütten. Und ihr Mann ergänzt: «Die Chance, bald unser eigener Chef zu sein, war sehr verlockend.» Dann ging alles schnell. Nach einem ersten Kontakt mit BackWerk und einer schriftlichen Bewerbung im November 2016 besuchten die Jüttens Anfang Dezember einen Informationstag in Essen. Es folgte ein Kurzpraktikum in einem BackWerk in Mönchengladbach und Anfang des neuen Jahres ein Gespräch mit dem Verantwortlichen der Franchisevergabe von BackWerk.
Backen in der Akademie
Immer noch überzeugt vom Franchisesystem besuchte das Ehepaar während sechs Wochen die BackWerk Akademie in Dortmund. Da lernten sie das Konzept von BackWerk kennen, inklusive den Produkten und Systemen, erhielten Tipps für die Mitarbeiterführung und übten Einstellungsgespräche. Im Frühling 2017 – nur ein paar Monate nach ihrem ersten Besuch in einem BackWerk – erhielten sie das Angebot, das BackWerk in Lörrach, nahe der Schweizer Grenze zu übernehmen. «Der Standort gleich neben dem Bahnhof ist ideal und überzeugte uns sofort. Morgens kommen viele Gäste vorbei, bevor sie mit dem Zug zur Arbeit in die Schweiz fahren,» erzählt Markus Jütten. Oder Schüler, die sich schnell ein Getränk und ein Pausenbrot holen.
«Das Selbstbedienungskonzept mit den frisch zubereiteten Produkten gefiel uns auf Anhieb.»
Anja Jütten, Franchisenehmerin vom BackWerk Lörrach.
Haus verkauft
Der Schritt in die Selbständigkeit bedeutete für Anja und Markus Jütten nicht nur beruflich eine einschneidende Veränderung, sondern auch privat. Sie beschlossen, ihr grosses Haus mit viel Umschwung zu verkaufen. «Unsere Zwillingssöhne studieren und waren zu diesem Zeitpunkt bereits ausgezogen», erzählt Anja Jütten. Dass Mama und Papa beruflich einen neuen Weg einschlagen und dafür in der alten Heimat alle Zelte abbrechen, fanden die Söhne eine tolle Sache. Inzwischen ist einer der beiden den Eltern nachgezogen und auch der andere überlegt, seinen Studienplatz bald nach Freiburg zu verlegen.
Immer freundlich
Trotz grossem Kommen und Gehen und nur kurzem Verweilen der Gäste ist den Jüttens der persönliche Kontakt zu den Kunden wichtig. «Eine nette Begrüssung und Verabschiedung an der Kasse kostet nichts und bleibt den Gästen in Erinnerung», ist Anja Jütten überzeugt. Wer sich freundlich bedient fühlt, bleibt auch gerne mal etwas länger und geniesst sein Mittagsbrot an einem der Tische oder auf der Terrasse an der frischen Luft. Ein Jahr nach der Eröffnung bauten Anja und Markus Jütten ihr Geschäft im August 2018 um: eine Wand musste raus und neue Möbel rein, um etwas mehr Luft und Leichtigkeit zu schaffen.
Mutig und tüchtig
Bis heute sind die Jüttens überzeugt, den richtigen Schritt gemacht zu haben. «Wir würden es sofort wieder tun,» bestätigen sie unisono. Sie mögen die Zusammenarbeit mit ihren Angestellten, diese zu führen und sie für ihre Arbeit bei BackWerk zu begeistern. «Zufriedene Mitarbeitende sind die Voraussetzung für einen gut funktionierenden Betrieb.» Und das wichtigste überhaupt: die beiden arbeiten gerne zusammen. «Wir ergänzen uns ideal. Wir sind ehrgeizig und wollen etwas erreichen», erklärt Anja Jütten. In den ersten sechs Monaten war es normal, dass sie beide an sieben Tagen die Woche im Geschäft standen. Mittlerweile ist das Team so eingespielt, dass die Jüttens ein bis zwei Tage die Woche frei nehmen können. Für die beiden Umtriebigen ist das schon fast zu ruhig. Sie denken bereits über die Eröffnung eines weiteren BackWerk Stores nach – wo genau, ist noch nicht spruchreif. Dass ein Franchisepartner gleich mehrere Geschäfte von BackWerk betreibt, ist keine Seltenheit. Es gibt in Deutschland sogar welche, die acht führen.
Mit einem bewährten Konzept in die Selbständigkeit starten
Gründe, sich nicht selbständig zu machen, gibt es genügend – allen voran die Angst vor dem Scheitern. Warum dieser Schritt trotzdem eine Überlegung wert ist, beweist das erfolgreiche und mehrfach ausgezeichnete Franchisemodell von BackWerk. Die Franchisepartner des Backgastronomen werden in Schulungen gezielt auf ihren Start in die Selbständigkeit vorbereitet. Sie profitieren von einem erfolgreichen, schlüsselfertigen Geschäftsmodell inklusive Bestellwesen, Kassensystem, Buchhaltung, Marketing und Werbung. Selbst bei der Lokalsuche, den Mietverhandlungen und dem Ladenumbau erhält der Franchisepartner Unterstützung. Das Konzept von BackWerk zählt auf die unternehmerischen Fähigkeiten seiner Franchisepartner und lässt sie in Beiräten und Arbeitskreisen an der strategischen Weiterentwicklung des Unternehmens aktiv mitwirken. Valora und BackWerk sind überzeugt, dass inhabergeführte Betriebe erfolgreicher sind, weil die Inhaber engagiert und motiviert zur Sache gehen und so auch viele neue Ideen einbringen.
Foto und Video: Noë Flum